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Die häufigsten Krankenhausaufenthalte von 15- bis 19-jährigen Mädchen sind aufgrund psychische und Verhaltensstörungen.

Die häufigsten Krankenhausaufenthalte von 15- bis 19-jährigen Burschen sind aufgrund Verletzungen und Vergiftungen.

Kinder mit speziellem Versorgungsbedarf

Die Werte zu den Kindern mit speziellem Versorgungsbedarf wurden in der österreichischen Gesundheitsbefragung auf Grundlage der Fragen des CSHCN-Screeners (Children with Special Health Care Needs) erhoben. Mit diesem Instrument können Kinder mit dauerhaftem, gesundheitsbedingtem Versorgungsbedarf abgebildet werden. Es zeigt sich, dass 92,99 % der Mädchen bzw. 90,39 % der Burschen in Österreich keine gesundheitlichen Einschränkungen aufweisen. Aufgrund geringer Fallzahlen werden für das Bundesland Kärnten keine separaten Daten ausgewiesen.

Abb. 4.29 Anteil der 0- bis 17-jährigen Kinder und Jugendlichen mit speziellem Versorgungsbedarf
nach Geschlecht für Österreich gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

Weiters wurden die Eltern von Kindern mit speziellem Versorgungsbedarf in der Gesundheitsbefragung 2019 befragt, ob ihr Kind in den letzten zwölf Monaten für gesundheitliche Probleme die Behandlung bzw. Beratung erhalten hat, die es benötigt. 86,82 % der Mädchen und Burschen in Österreich haben laut Angaben ihrer Eltern die entsprechende Versorgung erhalten.

Abb. 4.30 Anteil der 0- bis 17-jährigen Kinder und Jugendlichen, der in den letzten zwölf Monaten benötigte Behandlung/Beratung bekommen hat
nach Geschlecht für Österreich gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

Stationäre Aufenthalte

Im Jahr 2021 gab es 10.844 stationäre Aufnahmen von Kärntner Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahre. Die häufigsten Aufnahmen resultierten aus einer Verletzung oder Vergiftung (1.809 Aufnahmen; 68 davon waren Behandlungen ausgelöst von einer Vergiftung (T36-T65)), einer Erkrankung des Atmungssystems (1.448 Aufnahmen) und aus „psychischen und Verhaltensstörungen“ (1.212 Aufnahmen). Corona wurde 53 Mal als Auslöser für eine stationäre Aufnahme dokumentiert.

Die Ursachen für stationäre Aufenthalte unterscheiden sich hinsichtlich Alter und Geschlecht.

Die 15- bis 19-Jährigen waren am häufigsten aufgrund einer „psychischen und Verhaltensstörung“ (26,90 stationäre Aufenthalte pro 1.000 EW in dieser Altersgruppe) und aufgrund von Verletzungen und Vergiftungen (25,10 stationären Aufenthalten pro 1.000 EW in dieser Altersgruppe) in stationärer Behandlung. Nach Geschlechtern getrennt betrachtet sind in dieser Altersgruppe bei den männlichen Jugendlichen Verletzungen und Vergiftungen der häufigste Aufnahmegrund, bei den weilblichen Jugendlichen psychische und Verhaltensstörungen. Für die Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen trifft das in gleicher Weise zu.

Verletzungen und Vergiftungen waren die häufigsten Ursachen für stationäre Behandlungen bei Burschen und Mädchen im Alter von 5 bis 14 Jahren, gefolgt von Erkrankungen des Atmungssystems. Kinder unter 5 Jahren wurden am häufigsten aufgrund einer Erkrankung des Atmungssystems stationär behandelt (40,30 stationäre Aufenthalte pro 1.000 EW in dieser Altersgruppe).

Abb. 4.31 Anzahl der stationären Aufenthalte der 0- bis 19-Jährigen absolut und je 1.000 EW in der jeweiligen Alters- und Geschlechtsgruppe
nach Alter in 5-Jahres-Schritten, Geschlecht und Kärnten gesamt 2021
Abrechnungsdaten der Krankenanstalten (MBDS)

Die stationären Aufenthalte von Kindern und Jugendlichen unterschieden sich hinsichtlich des Wohnbezirks. Beispielsweise wurden Kinder und Jugendliche aus Villach Land und Hermagor, bezogen auf die Einwohner in dieser Altersgruppe, am häufigsten wegen einer Verletzung oder Vergiftung stationär behandelt (20,80 stationäre Aufenthalte pro 1.000 EW). Kinder und Jugendliche aus Klagenfurt (Stadt) wurden am seltensten (14,40 pro 1.000 EW) wegen einer Verletzung und Vergiftung stationär behandelt. Einige Ursachen für stationäre Aufenthalte, wie Neubildungen oder aber auch psychische und Verhaltensstörungen, kamen in gewissen Altersgruppen nach Wohnbezirk betrachtet sehr selten vor.

Abb. 4.32 Anzahl der stationären Aufenthalte der 0- bis 19-Jährigen absolut und je 1.000 EW in dieser Alters- und Geschlechtsgruppe
nach Alter in 5-Jahres-Schritten, Geschlecht, Kärntner Bezirken und Kärnten gesamt 2021
Abrechnungsdaten der Krankenanstalten (MBDS)

Abb. 4.33 Anzahl der stationären Aufenthalte der 0- bis 19-Jährigen absolut und je 1.000 EW in dieser Alters- und Geschlechtsgruppe
nach Alter in 5-Jahres-Schritten, Geschlecht, Kärntner Bezirken und Kärnten gesamt 2021
Abrechnungsdaten der Krankenanstalten (MBDS)

Abb. 4.34 Anzahl der stationären Aufenthalte der 0- bis 19-Jährigen absolut und je 1.000 EW in dieser Alters- und Geschlechtsgruppe
nach Alter in 5-Jahres-Schritten, Geschlecht, Kärntner Bezirken und Kärnten gesamt 2021
Abrechnungsdaten der Krankenanstalten (MBDS)

Medikamente für das Nervensystem

Die Auswertung der Medikamente für das Nervensystem bezieht sich auf die unter 20-jährigen Kärntnerinnen und Kärntner, die bei der ÖGK versichert sind und mindestens eine Verordnung der jeweiligen Medikamentengruppe im Jahr 2021 erhalten haben.

Der Großteil der ÖGK-versicherten Kärntnerinnen und Kärntner bis 19 Jahren, welche ein Medikament für das Nervensystem verordnet bekamen, erhielten Analgetika, Psychoanaleptika oder Psycholeptika. Die Verordnungen unterscheiden sich hinsichtlich Alter und Geschlecht. Deutlich mehr 16- bis 19-jährige Mädchen (40,02 pro 1.000 EW) als Burschen erhielten Psychoanaleptika (Burschen: 29,05 pro 1.000 EW). Jedoch erhielt eine größere Anzahl an 6- bis 10-jährigen Burschen (17,51 pro 1.000 EW) Psycholeptika (Mädchen: 2,79 pro 1.000 EW).

Medikamente für das Nervensystem:
Die Gruppe N02 Analgetika enthält Analgetika (Schmerzmittel) und Antipyretika. Alle reinen Ibuprofen Zubereitungen werden in M01A eingestuft, auch wenn sie nur zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Kombinationspräparaten aus Analgetika und Psycholeptika finden sich in dieser Gruppe wieder.

  • Die Gruppe N03 Antileptika enthalten Medikamente für die Behandlung von Epilepsie.
  • Die Gruppe N05 Psycholeptika enthält Antipsychotika, Anxiolytika, Hypnotika und Sedativa.
  • Die Gruppe N06 Psychoanaleptika enthält Antidepressiva, Psychostimulanzien, Nootropika, Antidementiva und Kombinationen mit Psycholeptika.

Quelle

Abb. 4.35 Kinder und Jugendliche mit Verordnungen von Medikamenten für das Nervensystem der 0- bis 19-Jährigen absolut und je 1.000 EW in dieser Alters- und Geschlechtsgruppe
nach Alter in 5-Jahres-Schritten, Geschlecht und Kärnten gesamt 2021
Abrechnungsdaten der ÖGK