> Gesundheitsförderung und Prävention

Strategien & Programme

Kinder- und Jugendliche sind in Kärnten Zielgruppe von zahlreichen Aktivitäten im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention. Hier wird ein Überblick zu Aktivitäten, die im gesamten Bundesland als Programme etabliert sind, geboten.

Covid-19

Die COVID-19-Pandemie war eine große Herausforderung für die gesamte Gesellschaft und insbesondere für Kinder und Jugendliche.

Neben den gesundheitlichen Aspekten und damit verbundenen Erfahrungen mit einer Corona-Infektion waren es aber vor allem Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung, die das Leben von Kindern und Jugendlichen massiv eingeschränkt haben. Schließungen von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, Homeschooling, Ausgangsbeschränkungen und damit verbunden das Wegfallen von Kontakten zu Gleichaltrigen, aber auch anderen wichtigen Bezugspersonen und Bezugsgruppen haben über Wochen und Monate das Leben geprägt.

Inwieweit die COVID-19-Pandemie nachhaltig Einfluss auf das Leben der Kinder und Jugendlichen hat, kann nicht abschließend beurteilt werden. Zahlreiche Forschungsarbeiten befassen sich mit Fragestellungen dieser Art, wobei v. a. die Phase während der Pandemie beleuchtet wird. Auswirkungen der Pandemie auf die Kinder- und Jugendgesundheit, insbesondere im psychosozialen Bereich, können daher zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesichert festgestellt werden.

Das Robert-Koch-Institut hat zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland währen der COVID-19-Pandemie folgende Ergebnisse publiziert:

  • Das Pandemiegeschehen zeigt einen deutlichen Impact auf die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen.
  • Die allgemeine psychische Auffälligkeit, gemessen mit standardisierten und validierten Instrumenten, lag bei etwa 30 %, was etwa einer Verdoppelung des Zustandes vor der Pandemie entspricht.
  • Die psychischen Belastungen und Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen variieren mit dem Pandemieverlauf. Sie sind in zeitlicher Nähe zu den Pandemiewellen und den damit verbundenen Maßnahmen mit Einschränkungen auf das soziale Leben stärker.

Eine der viel rezipierten österreichischen Forschungsarbeiten zu dem Thema ist die von der Universität Salzburg ins Leben gerufene Umfrage „Jetzt Sprichst Du!“, die Belastungen und psychosoziale Folgen der Corona-Pandemie für österreichische Kinder und Jugendliche untersuchte. Österreichweit nahmen über 5.000 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren an der Umfrage teil. Dieser Studie zufolge erleben die befragten Kinder und Jugendlichen in vielen Bereichen Veränderungen seit Corona:

  • Körperliche Aktivitäten sind zurück gegangen.
  • Es wird mehr Zeit mit Smartphone, Tablet oder PC verbracht.
  • Die Schlafqualität hat sich verschlechtert.
  • Vorherrschende Gefühle seit Corona sind, dass sich Kinder
    • öfter wütend oder genervt fühlen,
    • öfter einsam und allein fühlen,
    • öfter traurig fühlen.
  • Ein kleinerer Anteil der Kinder und Jugendlichen fühlt sich aber auch trotz Corona gut oder sogar besser.

„Obwohl akutes Belastungserleben zunächst durchaus als adäquate Reaktion auf eine außergewöhnliche Krisenlage wie die COVID-19-Pandemie betrachtet werden kann und daraus resultierende psychische Beeinträchtigungen auf der symptomatischen Ebene noch nicht gleichbedeutend mit manifesten psychischen Störungen sind, erhöht sich das Risiko der Entwicklung einer psychischen Störung in dem Maß, in dem Belastungs- und Überforderungssituationen andauern. Insbesondere vor dem Hintergrund langfristiger ungünstiger Auswirkungen psychischer Auffälligkeiten und Störungen in der Kindheit oder Jugend sind Maßnahmen zur Prävention langfristiger psychischer und körperlicher Gesundheitsstörungen und zur Förderung der psychischen Gesundheit ratsam.“