> Suchtverhalten

Im Juni 2020 wurde die Umsetzung der Kärntner Suchthilfestrategie beschlossen. Ausgehend von bestehenden Daten und Maßnahmen wurde eine übergeordnete Strategie für den gesamten Suchtbereich, substanzgebundene (legale und illegale) und nicht substanzgebundene Süchte sowie die Bereiche Prävention, Betreuung, Therapie und Re-Integration entwickelt. Die Kärntner Suchthilfestrategie umfasst folgende Handlungsfelder:

Im Gesundheitsbericht werden Daten zu den in der Gesellschaft am weitesten verbreiteten Süchte – Tabak- und Alkoholsucht – abgebildet.

Prävalenz Tabakkonsum

19,8 %
der Männer in Kärnten rauchen

20,8 %
der Frauen in Kärnten rauchen

Der Konsum von Tabak (aktiv und passiv) kann für vorzeitige Todesfälle und vermeidbare Krankheiten verantwortlich sein. Er stellt einen hohen Risikofaktor für Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar.

20,3 % der befragten Kärntnerinnen und Kärntner gaben 2019 an, täglich zu rauchen. Dieser Wert entspricht ziemlich genau dem österreichischen Gesamtanteil von 20,6 %. Die Geschlechterverteilung in Kärnten unterscheidet sich jedoch relativ stark von der in Österreich. In Kärnten rauchen 19,8 % der Männer und 20,8 % der Frauen täglich. In Österreich liegt der Männeranteil mit 23,5 % relativ deutlich über dem Frauenanteil von 17,8 %.

2014 rauchten in Kärnten 23,8 % der Männer und 19,2 % der Frauen. Insgesamt lag der Raucheranteil in Österreich damals bei 24,3 %.

(Abb. 145.1) Anteil täglich rauchender Personen an der Gesamtbevölkerung
nach Kärntner Versorgungsregionen 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 145.2) Anteil täglich rauchender Personen an der Gesamtbevölkerung
nach österreichischen Bundesländern 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 146.1) Prävalenz Tabakkonsum
nach Geschlecht und Bildungsstand für Kärnten gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 146.2) Prävalenz Tabakkonsum
nach Geschlecht und Bildungsstand für Österreich gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019)

(Abb. 147.1) Prävalenz Tabakkonsum
nach Alter in 10-Jahresschritten und Geschlecht für Kärnten gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 147.2) Prävalenz Tabakkonsum
nach Alter in 10-Jahresschritten und Geschlecht für Österreich gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019)


Einstiegsalter

Im Rahmen der Österreichischen Gesundheitsbefragung wurde zum Thema Tabak auch die Frage nach dem Einstiegsalter gestellt. Dazu wurden erwachsene Raucherinnen und Raucher aller Altersgruppen dazu befragt, wann sie mit dem Rauchen begonnen haben.

67,5 % der Raucherinnen und Raucher gaben an, zwischen 15 und 19 Jahren mit dem Rauchen begonnen zu haben. In Österreich waren das 68,9 %. 4,7 % begannen vor ihrem 15. Lebensjahr (Österreich 9,6 %). Damit haben in Kärnten 72,2 % der befragten Raucherinnen und Raucher vor ihrem 20. Lebensjahr mit dem Rauchen begonnen. Zwischen den Geschlechtern zeichnet sich sowohl in Kärnten als auch in Österreich gesamt ab, dass bei jenen Personen, die vor ihrem 20. Lebensjahr mit dem Rauchen begonnen haben, der Männeranteil höher ist als der Frauenanteil.

2014 gaben 69,5 % der befragten Raucherinnen und Raucher in Kärnten an, jünger als 20 Jahre gewesen zu sein, als sie mit dem Rauchen begonnen haben. Insgesamt waren es in Österreich 76,4 %.

(Abb. 142.1) Anteil der Raucherinnen und Raucher, die mit unter 15 Jahren mit dem Rauchen begonnen haben
nach Kärntner Versorgungsregionen 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 142.2) Anteil der Raucherinnen und Raucher, der zwischen 15 und 19 Jahren begonnen hat zu rauchen
nach österreichischen Bundesländern 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 143.1) Einstiegsalter der Rauchenden
nach Geschlecht und Bildungsstand für Kärnten gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 143.2) Einstiegsalter der Rauchenden
nach Geschlecht und Bildungsstand für Österreich gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019)

(Abb. 144.1) Einstiegsalter der Rauchenden
nach Alter in 10-Jahresschritten und Geschlecht für Kärnten gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 144.2) Einstiegsalter der Rauchenden
nach Alter in 10-Jahresschritten und Geschlecht für Österreich gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019)


Jugendliche Raucherinnen und Raucher

Die Österreichische Gesundheitsbefragung erfasst die Bevölkerung ab 15 Jahren. Zur Abbildung der Rauchprävalenz bei Schülerinnen und Schülern können die Daten der ESPAD-Erhebung (European School Survey Project on Alcohol and Other Drugs) herangezogen werden. Sie richtet sich an Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Schulstufe aller Schultypen und fand zuletzt ebenfalls 2019 statt.

Damals gaben 13 % der Buben und 16 % der Mädchen an, täglich zu rauchen. Knapp die Hälfte der befragten Burschen und Mädchen (45 %) haben schon mindestens einmal im Leben eine Zigarette geraucht. Damit liegt Kärnten knapp unter dem österreichischen Anteil von 48 % (ohne Kärnten).

Ein großer Unterschied wird im Rauchverhalten nach Schultypen deutlich. 37 % der Schülerinnen und Schüler an polytechnischen Schulen und Berufsschulen rauchen täglich. An allgemeinbildenden höheren Schulen sind es hingegen nur 4 %.


Passivrauchbelastung

Die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens sind auch mit dem Passivrauchen assoziiert . Aus diesem Grund nimmt der Nichtraucherschutz eine bedeutende Rolle ein. Unter anderem zählt dazu das Rauchverbot in der Gastronomie, das seit November 2019 gilt. Da die Österreichische Gesundheitsbefragung zuvor durchgeführt wurde, können sich die Auswirkungen dieses Rauchverbots erst im Rahmen der nächsten Gesundheitsbefragung zeigen.

2019 gaben 7,1 % der Kärntnerinnen und Kärntner an, täglich mindestens eine Stunde Tabakrauch in Innenräumen ausgesetzt zu sein. Insgesamt lag der Anteil in Österreich höher, nämlich bei 9,2 %. Dabei fällt in Kärnten der Unterschied zwischen den Geschlechtern relativ gering aus. 7,5 % der Männer und 6,7 % der Frauen gaben an, täglich mindestens eine Stunde lang Tabakrauch ausgesetzt zu sein.

Im Unterschied zur Gesundheitsbefragung 2014 ist der Anteil der Personen gesunken, die täglich mindestens eine Stunde Tabakrauch ausgesetzt sind. Damals lag der Anteil in Kärnten bei 10,0 % und in Österreich gesamt bei 14,8 %.

(Abb. 139.1) Anteil der Personen, die täglich eine Stunde oder länger Tabakrauch ausgesetzt sind
nach Kärntner Versorgungsregionen 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 139.2) Anteil der Personen, die täglich eine Stunde oder länger Tabakrauch ausgesetzt sind
nach österreichischen Bundesländern 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 140.1) Passivrauchbelastung
nach Geschlecht und Bildungsstand für Kärnten gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 140.2) Passivrauchbelastung
nach Geschlecht und Bildungsstand für Österreich gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019)

(Abb. 141.1) Passivrauchbelastung
nach Alter in 10-Jahresschritten und Geschlecht für Kärnten gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 141.2) Passivrauchbelastung
nach Alter in 10-Jahresschritten und Geschlecht für Österreich gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019)


Prävalenz problematischer Alkoholkonsum

11,2 %
der Kärntner trinken an mindestens 5 Tagen pro Woche Alkohol

2,2 %
der Kärntnerinnen trinken an mindestens 5 Tagen pro Woche Alkohol

In Kärnten gaben 6,5 % der Befragten an, an mindestens 5 Tagen pro Woche Alkohol zu trinken. Insgesamt liegt der Anteil in Österreich mit 8,5 % etwas höher. Einen großen Unterschied gibt es zwischen den Geschlechtern: 11,2 % der Kärntner trinken an mindestens 5 Tagen pro Woche Alkohol. Bei den Kärntnerinnen sind es 2,2 %. In Österreich waren es insgesamt 13,2 % der Männer und 3,9 % der Frauen.

2014 waren die Anteile geringfügig höher. Damals gaben 13,0 % der Männer und 2,5 % der Frauen an, mindestens an 5 Tagen pro Woche Alkohol zu konsumieren. Für Österreich gesamt lagen damals die Anteile der Männer bei 12,6 % und der Frauen bei 8,0 %.

(Abb. 148.1) Anteil der Personen, die an mindestens 5 Tagen pro Woche Alkohol konsumieren
nach Kärntner Versorgungsregionen 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 148.2) Anteil der Personen, die an mindestens 5 Tagen pro Woche Alkohol konsumieren
nach österreichischen Bundesländern 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 149.1) Alkoholprävalenz
nach Geschlecht und Bildungsstand für Kärnten gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 149.2) Alkoholprävalenz
nach Geschlecht und Bildungsstand für Österreich gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019)

(Abb. 150.1) Alkoholprävalenz
nach Alter in 10-Jahresschritten und Geschlecht für Kärnten gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstelle für Statistik Kärnten

(Abb. 150.2) Alkoholprävalenz
nach Alter in 10-Jahresschritten und Geschlecht für Österreich gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019)


Prävalenz Alkoholkonsum Jugendliche

Ein hoher Alkoholkonsum kann eine Vielzahl von vermeidbaren Krankheiten auslösen und zu vorzeitigen Todesfällen führen. Wie der Tabakgebrauch kann auch Alkohol für Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösend wirken. Außerdem kann der übermäßige Konsum von Alkohol für neuropsychiatrische Erkrankungen und Leberzirrhose verantwortlich sein.

Die Informationen zum Alkoholkonsum der Schülerinnen und Schüler stammen wie auch beim Tabakkonsum aus der ESPAD-Erhebung (European School Survey Project on Alcohol and Other Drugs).

88 % der Kärntner Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 17 Jahren haben schon einmal im Leben Alkohol konsumiert, 59 % haben in den letzten 30 Tagen Alkohol getrunken. Die Anteile der Mädchen liegen knapp über jenen der Buben. 60 % der Mädchen und 57 % der Buben haben im letzten Monat Alkohol getrunken. Zwischen Kärnten und den Werten für Österreich gesamt liegen nur geringfügige Unterschiede vor.

Wie beim Tabakkonsum gibt es auch beim Konsum von Alkohol Unterschiede nach dem besuchten Schultyp. Die durchschnittliche Konsummenge liegt insgesamt bei 55 Gramm reinen Alkohols. Während die Schülerinnen und Schüler von berufsbildenden mittleren und höheren Schulen im Durchschnitt 39 Gramm Alkohol pro Woche konsumieren, liegt der Wert bei Burschen und Mädchen in polytechnischen Schulen und Berufsschulen bei 98 Gramm.

Das Alter spielt eine große Rolle. 14-Jährige konsumieren durchschnittlich 26 Gramm Reinalkohol pro Woche, 17-Jährige 98 Gramm.